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Geschichte des Meißner Porzellans



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Meissner Porzellan Ankauf

Geschichte des Meißner Porzellans

Die Porzellan-Manufaktur Meissen gilt als eine der bekanntesten Luxusmarken Deutschlands. 1710 wurde sie als erste europäische Porzellan-Manufaktur von August dem Starken gegründet. Alle Erzeugnisse aus dem Haus sind mit den berühmten gekreuzten Schwertern versehen.

Erfindung des europäischen Porzellans

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, der sich an den Versuchen zur Porzellan-Herstellung beteiligte, wurde zum Direktor der zu gründenden Manufaktur ernannt. Nach Erfindung der erforderlichen Hartporzellanglasur und ersten Dekorfarben im Jahr 1709 begann Böttger mit den Arbeiten zur fabrikmäßigen Produktion.

Gründung und Hochphase der Manufaktur

1710 wurde die Porzellan-Manufaktur Meissen auf der Albrechtsburg in Meißen gegründet. Wichtigstes Gut waren die Rezepturen und Techniken der Herstellung des Hartporzellans, die strenggeheim bleiben sollten. Nur wenige Mitarbeiter kannten jeweils einen Teil des Herstellungsgeheimnisses, auch Arkanum genannt.

Dennoch gelang es dem Meißner Arkanist Samuel Stöltzel, die Rezeptur nach Wien zu bringen, wo 1718 mit der Wiener Porzellanmanufaktur die erste Konkurrenz zum Meißner Porzellan entstand. Dieser Fälschungsversuch machte eine „Markierung“ notwendig: Nur damit konnte belegt werden, dass es sich um Original Meissener Porzellan® handelt. Bereits in den ersten Jahren nach der Manufakturgründung gab es verschiedene Porzellankennzeichnungen. Erst die blaue Unterglasurfarbe im Jahre 1720 ermöglichte eine gegen Fälschungen sichere Markierung.

Typische Motive waren Landschaften, Chinoiserien sowie gerahmtes Laub- und Bandelwerk. Um 1740 wurden die chinesischen und japanischen Dekore von „deutschen Blumen“ abgelöst. Außerdem wurde das Zwiebelmusterdekor ins ständige Angebot aufgenommen. Neben der Produktion von Prunk- und Schmuckgeschirr gehörte zur Kernkompetenz der Manufaktur die Herstellung figürlicher Plastiken für den Dresdner Hof.

Eine Nachblüte erfuhr die Königliche Porzellanmanufaktur von 1774 bis 1814 unter Graf Camillo Marcolini. Aus dieser Zeit bekannt sind vor allem die farbig staffierten Kleinplastiken. Außerdem wurden Biskuitfiguren teilweise nach klassischen Vorbildern hergestellt. In dieser vom Klassizismus geprägten Epoche setzte vor Ende des 18. Jahrhunderts der Niedergang ein, der im Kopieren von Formen aus älteren Epochen und Nachahmen der Porzellane gipfelte.

Von den Befreiungskriegen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges

Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts geriet die Manufaktur in eine Krise, überstand diese jedoch und wurde 1831 als Staatsinstitut dem sächsischen Finanzministerium unterstellt. Als Nachfolger Marcolinis wurde Bergrat Carl Wilhelm von Oppel betraut, der die Leitung der Manufaktur von 1814 bis 1833 übernahm.

Um die Arbeitsabläufe zu optimieren, wurde die Produktionsstätte ab 1863 von der Albrechtsburg in die neu errichteten Gebäude im Meißner Triebischtal, dem heutigen Standort, verlagert. Die geringen Erfolge auf der Pariser Weltausstellung 1900 brachten einen Wandel in der Geschirrgestaltung und -dekoration mit sich. Mit dezenten Aufglasurfarben auf künstlerisch höherwertigem Gebrauchsporzellan orientierte man sich an den wachsenden Ansprüchen des Mittelstandes.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution übernahm Max Adolf Pfeiffer 1919 die Gesamtleitung des Betriebes. Freischaffend für Meißen tätige Künstler waren Paul Scheurich, Max Esser, Ernst Barlach und Gerhard Marcks. Während des Zweiten Weltkriegs konnte die Produktion bis April 1945 aufrechterhalten werden.

Nachkriegs- und DDR-Zeit

Im Frühjahr 1946 war Meißner Porzellan wieder auf der ersten Leipziger Nachkriegsmesse zu sehen. Am 1. Juli 1950 wurde die Manufaktur Volkseigener Betrieb mit dem Namen „VEB Staatliche Porzellan-Manufaktur Meißen“. Seit den 1960er Jahren bemühte sich der Betrieb um zeitgemäße Ausdrucksformen.

Nach der Wiedervereinigung

Seit dem 26. Juni 1991 firmiert die Manufaktur als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“, deren alleiniger Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist. Auch in der Nachwendezeit gehörten zur Produktpalette zeitgenössische Figuren, Gefäße und Geschirre, vornehmlich aber nach wie vor Ausformungen klassischer Modelle des 18. Jahrhunderts sowie Geschirre mit Aufglasurdekoren und klassischem wie neugestaltetem Zwiebelmusterdekor.

Geschichte des Markenzeichens

Die Entstehung des Wiener Konkurrenzunternehmens brachte die Notwendigkeit mit sich, das Meißner Porzellan zweifelsfrei identifizieren zu können.

Durch die in Wien entstehende Konkurrenz erkannte man die Notwendigkeit, das Porzellan zweifelsfrei identifizieren zu können. Entwickelt wurde so eine Manufakturmarke, die auf das Porzellan aufgetragen wird: Die „Gekreuzten blauen Schwerter“, welche die sächsischen Kurschwerter zum Vorbild haben, sind seither das Markensymbol. Die Einführung der blauen Unterglasurfarbe im Jahre 1720 bot einen hohen Schutz gegen Fälschungen.

Neben dem mit Hand aufgetragenen gekreuzten Schwerterpaar waren bis etwa 1730 auch handgemalte Buchstabenfolgen üblich, wie zum Beispiel K.P.M. für „Königliche Porzellan-Manufaktur“, M.P.M. für „Meissener Porzellan-Manufaktur“ oder K.P.F. für „Königliche Porzellan-Fabrik“. Ab 1731 hatten sich die „Gekreuzten Schwerter“ durchgesetzt.

Die Schwerter fielen zunächst sehr unterschiedlich aus. Für die Marcolini-Periode (1774-1814) ist ein sechsstrahliger Stern unter den Schwertern oder zwischen den Parierstangen charakteristisch. Die typische „Knopfschwertermarke“ mit ihren knopfförmigen Knäufen erschien Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde bis 1924 beibehalten. Ab 1924 wurden die zueinander gebogenen Schwerter ohne Knäufe, die bis 1934 einen zusätzlichen Punkt zwischen den Klingen hatten, aufgebracht.

Die Marken der Porzellan-Manufaktur wurden nach der Einführung des Reichsgesetzes zum Markenschutz in Deutschland am 20. Mai 1875 registriert. Die Registrierung der Handelsmarken „Böttgersteinzeug“ und „Meissener Porzellan“ erfolgten 1919 und 1985.

Persönlichkeiten rund ums Meißner Porzellan

Zu den größten Persönlichkeiten aus der Anfangszeit des Meißner Porzellans gehört zweifellos Johann Friedrich Böttger, dem die Herstellung des ersten europäischen Porzellans gelang. Zu den talentiertesten Porzellangestaltern des 18. Jahrhunderts zählten Johann Gregorius Höroldt, Carl Friedrich Wenzel und Johann Joachim Kändler. Heinrich Gottlieb Kühn, sächsischer Geheimer Bergrat, Arkanist und Direktor der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen, erfand das Glanzgold und die Schillerfarben. Camillo Marcolini war kursächsischer Politiker und Leiter der Manufaktur.

Dekorarten

Zu den am häufigsten gebrauchten Geschirrdekoren zählen Reliefzierate und ausgeschnittene Verzierungen, indische Dekore in bunter Aufglasurmalerei sowie in Unterglasurblau, darunter Strohblumen- und Zwiebelmuster.

Zu den gängigsten Blumendekoren gehören Holzschnittblumen, Deutsche Blumen, Indianische Blumen und Marcolini-Blumen. Beliebt sind darüber hinaus Kranz-, Girlanden- und Fadendekore, Jugendstildekore und Streifendekore.

Neben den genannten gibt es hunderte von anderen Geschirrdekoren, die sehr rar sind und auf Gebrauchsgeschirr kaum zu finden sind. Dazu gehören etwa Früchte-, Vogel- und Schmetterlingsdekore, besondere Blumendekore, Jagdszenen-, Landschafts- und Märchendekore sowie indianische Dekore.

© 2009 Meissner Porzellan Ankauf Dresden